Zukunftsmarkt Kontrollierte Wohnraumlüftung

Nutzerfreundliche Lüftungssysteme:
weniger Energieverbrauch, mehr Komfort

Nutzerfreundliche Systeme: weniger Energieverbrauch, mehr Komfort

Angebot und Nachfrage zu Konzepten der Kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) steigen seit Jahren kontinuierlich an: Kaum ein Neubau oder ein kernsaniertes Gebäude kommt heute ohne Lüftungsanlage aus. Die Systeme der verschiedenen Hersteller am Markt orientieren sich dabei am individuellen Bedarf der Nutzer und differenzieren ihre Sortimente immer weiter aus. Das Thema KWL bietet dem SHK-Handwerk die Chance, einen Zukunftsmarkt zu erobern und hier dauerhaft neue Aufträge zu generieren.


Nicht nur Planer und Häuslebauer setzen verstärkt auf Lüftungskonzepte, auch die Bundesregierung hat den Wert der energieeffizienten Technik erkannt: Sie überlegt, über ein verschärftes Baurecht Lüftungsverluste zu reduzieren, mit dem Ziel, so langfristig ihre energiepolitischen Beschlüsse aus den vergangenen fünf Jahren umsetzen zu können. Mit der Pariser Weltklimakonferenz 2015 ist die internationale Staatengemeinschaft zudem in eine neue Ära des Klimaschutzes gestartet. Die Unterzeichner des „Pariser Abkommens“ wollen die Weltwirtschaft nachhaltig und klimafreundlich umgestalten, indem sie Emissionen senken und einen nationalen Klimaschutzbeitrag erarbeiten. Um die ehrgeizigen Ziele – etwa die Erderwärmung zu begrenzen oder klimaschädliche Gase zu neutralisieren – erfüllen zu können, muss auch Deutschland weiter Energie einsparen. Eine zielführende Möglichkeit sieht die Bundesregierung darin, Gebäude energieeffizienter so zu gestalten, indem der Bedarf an Heizenergie sinkt, die beachtliche Emissionen erzeugt. Denn Wohnhäuser und Bürogebäude verbrauchen bislang 35% der gesamten Energie in Deutschland und verursachen ein Drittel der Treibhausgase, die von der Bundesrepublik aus in die Atmosphäre gelangen. Deswegen hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, bis 2050 den gesamten Gebäudesektor klimaneutral zu gestalten. Ein vielversprechender Weg ist die Wärmedämmung der Außenhülle in Verbindung mit einer Lüftungsanlage, die energieeffizient arbeitet.

Nachteile luftdichter Gebäude

Immer mehr moderne Gebäude – egal ob neu gebaut oder kernsaniert – entsprechen höchsten Energiestandards und sind damit nahezu luftdicht verschlossen. So sparen energieeffiziente Häuser zwar Energie, weil Luft nicht mehr unkontrolliert über Ritzen oder undichte Fenster entweichen kann. Allerdings staut sich durch den fehlenden Austausch verbrauchte Luft im Inneren des Gebäudes. Auch Feuchtigkeit und schlechte Gerüche, wie sie beim Baden, Kochen oder allein durch die Atmung entstehen, können nicht entweichen. Zudem reduziert unzureichende Lüftung den Sauerstoffgehalt und erhöht gleichzeitig den Kohlendioxid-Anteil in der Luft. Das ruft bei den Bewohnern oft unbemerkt Ermüdungserscheinungen, Unwohlsein und Konzentrationsschwäche hervor. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt zudem die Bildung von Schimmel und Sporen. Das schränkt nicht nur das Wohlbefinden ein, sondern wirkt sich schlimmstenfalls auch negativ auf die Gesundheit der Bewohner aus. Feuchteschäden mindern zusätzlich die Qualität der Bausubstanz und beeinträchtigen den Werterhalt des Gebäudes.

Lüften – aber richtig!

Für den Luftaustausch ausschließlich auf Fensterlüftung zu setzen, reicht in modernen Gebäuden wie Passiv- und Niedrigenergiehäusern meist nicht aus und kostet obendrein viel wertvolle Energie. Eine zukunftsfähige Alternative ist eine fest installierte Lüftungsanlage, die den optimalen und energieeffizienten Luftwechsel sichert, im Sommer wie im Winter. Kontrollierte Wohnraumlüftung zum Beispiel leitet über ein Rohrsystem, das in der Wand und/oder im Boden verlegt ist, frische, gefilterte Außenluft ins Gebäude und transportiert gleichzeitig verbrauchte Luft ab. In die Geräte ist ein Wärmetauscher integriert, der im Winter die Wärme der Abluft zurückgewinnt und über den Kreuzgegenstrom auf die Zuluft überträgt. Die einströmende Luft erreicht so beinahe Raumtemperatur, ohne dass Zugluft entsteht. […]