Trinkwassergüte gezielt absichern
Stefan Schulte
In Trinkwasserinstallationen, die nach den anerkannten Regeln der Technik geplant und installiert wurden, ist der Erhalt der Trinkwassergüte gesichert. Das bestätigt die novellierte Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2011). Voraussetzung ist aber immer auch der „bestimmungsgemäße Betrieb“ der Wasserversorgungsanlage:
Bei Nutzungsunterbrechungen kann es zu einer verstärkten Vermehrung von Bakterien kommen. Die Installation eines dezentralen automatischen Spülsystems beugt dieser Gefahr in den Bereichen der Wasserversorgungsanlage vor, deren Nutzung zeitweise unterbrochen ist. Die dezentrale Funktion verhindert zudem die Rückspülung einer in aller Regel punktuell auftretenden Verkeimung in die gesamte Trinkwasserinstallation. Außerdem ist sie wirtschaftlicher, da nur mit den geringen Wassermengen des Normalbetriebs gespült wird.
Das Qualitätsniveau von Trinkwasserinstallationen im deutschsprachigen Raum ist hoch. Dazu haben die über Jahrzehnte weiter entwickelten Normen und Regelwerke ebenso beigetragen wie die entsprechende Qualifikation der Fachplaner und Fachhandwerker. Das Ergebnis lautet: In bedarfsgerecht geplanten und mit DVGW-geprüften Installationssystemen aufgebauten Trinkwasserinstallationen ist der Erhalt der Trinkwassergüte bei regelmäßiger Nutzung gesichert. Das bestätigen die Erfahrungen aus der Praxis und auch die Ende 2011 in Kraft getretene, novellierte Trinkwasserverordnung erkennt das erstmals in aller Deutlichkeit an: § 4 Allgemeine Anforderungen: „Trinkwasser … muss rein und genusstauglich sein. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn … bei der Wasserverteilung mindestens die anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. …“
Zu diesen „anerkannten Regeln der Technik“ gehören zum Beispiel:
- Die bedarfsgerechte Auslegung der Trinkwasser-Installation unter Berücksichtigung realer Gleichzeitigkeiten
- Die durchgeschliffenen Reihen- oder Ringleitungen unterstützen den Wasseraustausch im Rohrleitungsnetz.
Die bedarfsgerechte Auslegung verhindert zu große Wasserinhalte. Die durchgeschliffenen Reihen- oder Ringleitungen unterstützen den Wasseraustausch im Rohrleitungsnetz. Ziel ist es in beiden Fällen, eine Stagnation und damit mikrobielle Verkeimung zu vermeiden.
Nutzungsunterbrechungen unvermeidbar
Die vorausschauende Planung, die sich an der Nutzung des Gebäudes ausrichtet, geht aber immer von dem „bestimmungsgemäßen Betrieb“ der Trinkwasserinstallation aus. Das heißt, die Wasserversorgungsanlage wird auch so regelmäßig und intensiv genutzt, wie es der Bauherr dem beauftragten Planer zu Beginn der Auslegung beschrieben hat. In der Praxis kann das aber nicht immer gewährleistet werden, was drei Beispiele zeigen: […]