Dachintegration von Photovoltaik- und solarthermischen Anlagen
Tilmann Fabig
Immer mehr Hausbesitzer statten ihr Dach mit Anlagen zur solaren Stromerzeugung oder thermischen Energiegewinnung aus. Auch nach den angekündigten Senkungen der staatlichen Fördermittel wird sich die Investition in die umweltfreundliche Sonnenenergie weiter nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch auszahlen. Angesichts der überhitzten Diskussionen um die Absenkung der Solarförderung empfiehlt es sich, Ruhe zu bewahren
TU Darmstadt nutzt als „Team Deutschland” die Möglichkeiten beim effizienten Bauen
Prof. Dipl.-Ing. MSc. Econ. Manfred Hegger, Fachbereich Architektur TU Darmstadt, Dipl.-Ing. Caroline Fafflok M.A., Dipl.-Ing. Martin Zeumer
Die Eingrenzung des Klimawandels ist die größte gesellschaftliche Aufgabe, mit der wir heute umgehen. Der Bausektor ist dabei der Wirtschaftssektor, der weltweit die meisten Ressourcen verbraucht. Energieeffizientem Bauen muss daher ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt werden. Viele Politiker und auch viele Baubeteiligte haben dies erkannt. Eine wirklich früh gebrochene Lanze für Energieeffizienz kommt interessanterweise aus Amerika.
Der durch das amerikanische Energieministerium ausgeschriebene Wettbewerb „Solar Decathlon”. Zum ersten Mal im Jahr 1999 ausgelobt, verfolgt er das Ziel, möglichst effiziente Gebäude für das Wohnen im Jahre 2015 zu bauen. Im Rahmen des solaren Zehnkampfs treten 20 studentische Teams aus der ganzen Welt an, die prototypischen Häuser werden – in einer Bauausstellung auf der National Mall in Washington D.C. – in zehn Disziplinen miteinander vergleichen.
Behagliche Wärme in Wohn- oder Bürogebäuden ohne Heizöl bzw. Erdgas ist ein Grundbedürfnis. Mit innovativen Entwicklungen und ansprechender Fassadengestaltung inkl. Denkmalschutz lässt sich dies unter Einsatz regenerativer Energietechnik umsetzen. Im Bereich der Heiztechnik bedarf es für den Gebäudeeigentümer keiner hohen Investitionen – Energie-Liefer-Contracting. Für die Gebäudehülle bietet die KfW und BAFA sehr interessante Unterstützung an. Schwachstellen eines Gebäudes sind vom Energieberater schnell erfasst: alte Fenster, mangelnde Dämmung von Außenfassade und Kellerdecke sowie ein veraltetes Heizsystem mit Nachtspeicheröfen. Eine Infrarot-Kamera zeigt die Wärmebrücken am Wohnungsbau und an Gewerbebauten. Diese Untersuchung wird bei Wohnbauten öffentlich gefördert. Als Ergänzung zur Vor-Ort-Beratung (BAFA-Förderung) ist die Gebäudethermografie ein sehr wertvolles Instrument bei der Beurteilung der Gebäudesubstanz
Eine der wirtschaftlichsten Systemlösungen ist die Kombination von Brennwerttechnik und Solarthermie. Die intelligente Regelungstechnik „Solar inside” von Junkers berechnet, wann die Sonne anstatt der konventionellen Heizung genutzt werden kann. So kann der Brennwertkessel nicht nur die Sonneneinstrahlung gegen die Heizlast rechnen, sondern auch die Nachheizung des Warmwasserreservoirs der Solaranlage überlassen. Die Schlagworte sind aktive und passive Solaroptimierung. Folgender Beitrag soll zeigen, was unter diesen Begriffen verstanden wird und welches erstaunliche Sparpotenzial sie aufweisen.
Gütezeichen RAL-GZ 966 verweist auf neue Qualitätsanforderungen
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Alexander Braun, Geschäftsführer
Im Kollektorkreislauf einer solarthermischen Anlage ist die Lebenserwartung einzelner Komponenten ohne einen wirksamen Schutz begrenzt: Die Umwälzpumpe kann durch Kavitation beschädigt werden und das Solarkreis- Ausdehnungsgefäß beim Stillstand der Anlage dem dampfförmigen Solarfluid ausgesetzt werden. Um einen wirksamen Schutz von Pumpe und Ausdehnungsgefäß zu erreichen, hat z. B. der Anbieter Taconova bei der Solarstation Tacosol den Anschluss für das Ausdehnungsgefäß saugseitig vor der Pumpe angeordnet. Der so erzielte Kavitationsschutz wird auch in den Prüfbestimmungen des Gütezeichens Solarenergieanlagen RAL-GZ 966 gefordert, in denen Qualitätsanforderungen für Komponenten solarthermischer Anlagen definiert sind.