Aktualisierte Norm zu Systemen der Wohnungslüftung erfordert ein Lüftungskonzept
Dipl.-Ing. (FH) Oliver Solcher
Im Mai 2009 ist die überarbeitete DIN 1946-6 „Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung“ erschienen. Diese sehr umfangreiche Überarbeitung ersetzt den Normstand aus dem Jahr 1998 und gibt nun auf 125 Seiten den aktuellen Stand der Technik in der Wohnungslüftung wieder. Es soll hier ein kurzer Abriss über die wichtigsten Punkte der Überarbeitung erfolgen, die zur Einhaltung der Forderung des § 6 der geltenden EnEV notwendig sind.
Integration von Beleuchtung, Sprinklern, Lautsprechern und Präsenzsensoren
Dr.-Ing. Thomas Sefker, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung, Dipl.-Ing. Ralf Joneleit, Produktmanager Systeme
Um in Büro-, Konferenz- und Versammlungsräumen sowohl thermisch behagliche Raumzustände als auch eine bestmögliche Luftqualität sicherzustellen, steht Architekten und Fachplanern ein umfangreiches Angebot an lüftungs- und klimatechnischen Systemen zur Verfügung. Dabei gewinnen Luft-Wasser- Systeme immer mehr an Bedeutung. Insbesondere Kühlbalken eignen sich aufgrund kompakter Bauformen, der geringen Investitions- und Betriebskosten sowie der individuellen Anpassbarkeit an Architekten- und Bauherrenwünsche sowohl für Neubauten als auch für Modernisierungsprojekte. Der Beitrag erläutert Bauarten und Eigenschaften solcher Kühlbalken und zeigt anhand von Projektbeispielen, wie solche Kühlbalken durch die Integration von Beleuchtung, Sprinklern, Lautsprechern und Präsenzsensoren zu multifunktionalen Raumsystemen (Multi Service Chilled Beams) erweitert werden können.
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Luft, Technischer Leiter Development
Auf dem RLT-Markt scheint es nur zwei entgegengesetzte Positionen zu geben: Planer und ausführende Firmen, die die Normen und Notwendigkeiten zur Energieeinsparung anerkennen und bis zur letzten Konsequenz (Dichtheitstest) umsetzen und solche, die die Notwendigkeit von dichten Luftleitungen teils sogar vehement abstreiten! Jedem ist bewusst, dass LV-Forderungen alleine nicht genügen, um die gewünschte RLT-Anlagenqualität zu gewährleisten, sondern dass auch (Abnahme-) Prüfungen an ausgeführten Anlagen erforderlich sind. Wie bedeutend Luftleitungsleckagen hinsichtlich Energieverschwendung tatsächlich sind, wird am Beispiel von Heizungsanlagen deutlich: Leckagestellen lassen Luft unkontrolliert ausströmen, wodurch die letzten Heizkörper oft kalt bleiben. Messungen an (mangelhaft) ausgeführten Anlagen haben belegt, dass bis zu 1/3 der für den jeweiligen Raum ausgelegten Luftmenge wegen Leckagen dort nicht ankommt.
Dipl.-Ing. Wolfgang Schmitt, Key-Account-Manager Krankenhaus/Hygiene, Dipl.-Ing. Georg, Hetzel, Forschung & Entwicklung, Tomas Hecker, Business Development, Dipl.-Betriebsw. Daniel Fischhaber, Business Development
Zu den anspruchsvollsten und komplexesten Disziplinen in der Raumlufttechnik gehört das Krankenhaus. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema stellt für TGA-Planer, Anlagenbauer und Komponentenhersteller eine besondere Herausforderung dar und bedarf großer Erfahrung und Kompetenz. Die genaue Kenntnis von Struktur und Ablauf ist ebenso Voraussetzung wie die Kenntnis und sichere Interpretation der einschlägigen Vorschriften und Regelwerke. Der Einsatz der „Life-Cycle-Costs”-Analyse auf die Zentralklimaanlage stellt in diesen Bereichen mittels der Energieberechnungen nach DIN V 18955 sowie VDI 2067-1 ein anschauliches Planungsinstrument dar.
Erstmals findet man die VRF-Technik in der Systematik der Einteilung von RLT-Anlagen als eine Möglichkeit, behagliche Raumklimabedingungen zu gewährleisten. Ergänzt wird dies in der Darstellung für die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden nach DIN V 18599 (Teil 7), welche auf die Möglichkeiten der alternativen Kühl- bzw. Klimakältesysteme besser hinweist. Man muss wohl heute in Deutschland kaum noch nachweisen, was VRF-Multisplit-Klimaanlagen leisten können. Selbst in den USA, wo bisher immer noch die konservative Nur-Luft- und Luft-Wasser-Klimatisierung vorherrschten, werden nun offenbar auch die Weichen in Richtung VRF-Klimatisierung gestellt. In einem aktuellen Fachbericht heißt es dazu u. a.: „Verknüpfung von Lüftung, VRF-Klima und Wärmepumpe: ASHRAE-Zentrale bekommt Idealklima […]. Dies ist für amerikanische Verhältnisse eine Sensation […].” Auch damit wird einmal mehr die Leistungsfähigkeit der VRF-Technik unterstrichen. Bisweilen zu lesende einseitige Betrachtungen werden gleichzeitig als nicht zutreffend gekennzeichnet.