Eines ist sicher: Auch der Bestandsbau bleibt künftig nicht mehr von neuen Klimagesetzen und deren Auswirkungen verschont. Hier wird es künftig bundesweit – wie bereits in Baden-Württemberg – die Pflicht geben, bei Renovierungen einen bestimmten Teil der Wärmeenergie aus regenerativen Quellen zu beziehen. Eine Möglichkeit, die in den meisten Gebäuden umgesetzt werden kann, ist die Verbindung Pellet-Heizkessel und Solarthermie. Mit den neuen Fördermodellen kann diese Investition nicht nur zukunftsträchtig, sondern auch finanziell hoch interessant sein.
REDUNDANTE SYSTEME FÜR HEIZUNG UND WARMWASSERBEREITUNG
Heinrich Hagemann
Was für die Klimatechnik in IT- und Telekommunikation selbstverständlich ist, wird zunehmend auch von der gehobenen Hotellerie gefordert: höchste Verfügbarkeit durch Redundanz. So stand bei der Renovierung eines der führenden Luxushotels an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns neben dem Komfort und der Wirtschaftlichkeit der Haustechnik vor allem die Versorgungssicherheit im Vordergrund. Um dem Gast unter allen Umständen und zu jeder Zeit ausreichend Wärme und warmes Trinkwasser zur Verfügung stellen zu können, entschieden sich Bauherr, Planer und Betreiber für die redundante Auslegung der gesamten Heiztechnik und Warmwasserbereitung.
In Zeiten steigender Hygieneanforderungen kommt dem Legionellenschutz eine besondere Wichtigkeit zu. Das komfortable Wohnen mit Kalt und Warmwasserverteilung im ganzen Haus wird bei Jung und Alt immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Nur zeitweise benutze Wohnräume mit sanitären Installationen führen zu langen Wasserstagnationszeiten. Kommen weitere ungünstige Gegebenheiten dazu, wie Armaturen mit stagnierendem Wasser oder stark belastetes Wasser, kann es zum Aufbau eines Biofilms kommen. Dieser bildet den Nährboden für die Vermehrung von Viren und Bakterien wie z. B. Legionellen. Besonders betroffen sind Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Hotels, Ferienappartements, Wellness-Bäder und Sportanlagen. Dass durch den Einsatz des JRG LegioTherm ®, Abb., die aufgewendete Energie für die thermische Desinfektion auf ein Minimum reduziert wird, ist nur einer der vielen Vorteile dieses Systems.
Ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen auf unsere Zukunft
Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler, Direktor i. R.
Wir befinden uns inmitten eines umfassenden globalen und regionalen Klimawandels mit erheblichen ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen. Besonders wichtig sind die sozialen Folgen, die sich nicht nur auf die Länder der Dritten Welt beziehen, sondern auch uns unmittelbar treffen. Wir würden uns über diesen Klimawandel nur wenig Gedanken machen, wenn mit ihm nicht viele, heute schon sichtbare gesellschaftliche Probleme verbunden wären, die in einigen Ländern zu sozialen Unruhen und/oder sogar kriegerischen Auseinandersetzungen um Wasser und Lebensraum führen können. Der Klimawandel erfolgt viel schneller, als wir uns das noch vor einigen Jahren vorgestellt haben.
Containeranlage zur Wasseraufbereitung kombiniert Membranverfahren mit dem Fällungsprozess
Dipl.-Ing. (FH) Jochen Peschel, Vertriebsleiter
Die Ultrafiltration gehört in Deutschland seit einigen Jahren zu den anerkannten Aufbereitungsverfahren zur Keim- und Trübungsentfernung. Bundesweit sind inzwischen über 130 kommunale UF-Anlagen realisiert, die unabhängig vom Rohwasser eine erstklassige Trinkwasserqualität gewährleisten. Bislang wurde das Verfahren der Ultrafiltration vorrangig zur Entkeimung und Trübungsentfernung eingesetzt. Aber auch andere Anwendungen werden erfolgreich praktiziert. Eine sehr junge Applikation ist die Entfernung von fünfwertigem Arsen. Dieses wird hierbei durch Zugabe von Eisensalz (FeCl3) gefällt, um das partikuläre Fällungsprodukt auf der Membran sicher zurückzuhalten. Die bisher realisierten Referenzen erwiesen eine hohe Verfügbarkeit auch nach mehrmonatigem Betrieb. Speziell die Arsenentfernung mittels Ultrafiltration stellt gegenüber klassischen Verfahren wie der Fällung mit anschließender Mehrschichtfiltration, Ionenaustauscher oder Adsorption eine weitgehend neue Technik dar, so dass hierzu bislang nur wenige praxisrelevante Erfahrungen vorliegen