Der Zählerplatz als Smart Metering Zentrale
Achim Jungfleisch
Sowohl die Energiewende als auch steigende Energiekosten, der voranschreitende Klimawandel sowie entsprechende politische Zielsetzungen wirken sich mittlerweile spürbar auf die Rahmenbedingungen der Energieversorgung in Deutschland aus. Davon betroffen ist natürlich auch die Elektroinstallationstechnik in Gebäuden.
In diesem Zusammenhang sind die wichtigsten Stichworte Smart Metering, Smart Home, Smart Grid sowie regenerative Energieerzeugung. Gesetzliche Vorgaben sind oft der Anstoß zu diesen neuen Technologien.
Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) schreibt in § 21b vor, dass seit dem 1. 01.10 bei Neubauten und umfangreichen Renovierungen Messeinrichtungen einzubauen sind, die dem Anschlussnutzer seinen tatsächlichen Energieverbrauch und seine tatsächlichen Nutzungszeiten aufzeigen. § 40 verpflichtet den Lieferanten, mit dem Kunden – sofern gewünscht – eine monatliche, vierteljährliche oder halbjährliche Abrechnung zu vereinbaren. Die aktualisierte Fassung des EnWG vom Juli 2011 definiert in § 21d die dafür benötigten Messeinrichtungen neu als Messsysteme.
Ein Messsystem im Sinne dieses Gesetzes ist eine in ein Kommunikationsnetz eingebundene Messeinrichtung zur Erfassung elektrischer Energie. Das heißt: Das Messsystem muss technisch zum Datenaustausch in der Lage sein. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen erfordern den Einsatz von Smart Metern wie dem elektronischen Haushaltszähler eHZ, s.Abb.1. Die Anwendungsregel VDE-AR-N 4101:2011-8 vom 1. August 2011 greift die technische Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben auf. Sie beschreibt Art und Umfang der technischen Mindestanforderungen an Zählerplätzen in elektrischen Anlagen einschließlich Erzeugungsanlagen, die an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden.
Dabei sind die Anforderungen an die Installation von vollmodularen Messsystemen im Sinne des aktuellen Energiewirtschaftsgesetzes berücksichtigt. Die verbindliche Ausweitung der Messeinrichtung durch den Gesetzgeber hin zu einem Messsystem mit Kommunikationsmöglichkeit lässt sich am einfachsten mit einem modular aufgebauten Konzept wie dem eHZ-System umsetzen, das herstellerübergreifend standardisiert ist. Für alle praxisrelevanten Anforderungen ist beispielsweise Hager mit einem kompletten Programm an MID-konformen, elektronischen Haushaltszählern für den Tarifkundenbereich lieferfähig: Für die klassische Standardanwendung in Einfamilienhäusern gibt es beispielsweise den eHZ-Wirkverbrauchszähler; für Einkunden-Zählerplätze mit Photovoltaikanlage […]