Kabeltragsysteme IEC 61537 zur Verbesserung der EMV

Elektromagnetische Verträglichkeit bei Cable-Management-Systemen

Prof. Dr.-Ing. Jan Meppelink, Klaus Jendralski
In den letzten Jahren hat der Einsatz elektronischer Schaltungen stetig zugenommen. Ob in Industrieanlagen, Medizin, Haushalt, in Telekommunikationsanlagen, Kraftfahrzeugen oder elektrischen Gebäudeinstallationen – überall finden wir leistungsstarke elektrische Apparate und Anlagen, die immer größere Ströme schalten, höhere Funkreichweiten erzielen und noch mehr Energie auf weniger Raum transportieren können.
Doch mit dem Einsatz modernster Technologie steigt auch die Komplexität der Anwendungen. Dies hat zur Folge, dass immer mehr gegenseitige Beeinflussungen ( elektromagnetische Störungen ) von Anlagenteilen, Kabeln und Leitungen auftreten können, die zu Schäden und wirtschaftlichen Verlusten führen. Um dem entgegen zu wirken, bietet sich die Verwendung von leistungsfähigen Kabeltragsystemen an.


Elektromagnetische Verträglichkeit EMV:
EMV ist die Fähigkeit einer elektrischen Einrichtung, in ihrer elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne diese Umgebung, zu der auch andere Einrichtungen gehören, unzulässig zu beeinflussen (VDE 0870-1). In der Normung wird die elektromagnetische Verträglichkeit durch die EMV-Richtlinie 2004 / 108 / EG erfasst. Dies bedeutet, dass elektrische Betriebsmittel als Störquelle elektromagnetische Störungen ausstrahlen (Emission), die von anderen Geräten oder Einrichtungen, die als Empfänger (Störsenke) fungieren, aufgenommen werden (Immission), s. Abb.1. Dadurch kann eine Störsenke in ihrer Funktion sehr stark beeinträchtigt werden, was im schlimmsten Fall zum Totalausfall und wirtschaftlichen Verlusten führen kann.

Die Störungen können sich sowohl leitungsgebunden als auch durch elektromagnetische Wellen ausbreiten. Cable-Management-Systeme und ihr Beitrag zur EMV Durch Leitungen, die innerhalb von Kabeltragsystemen verlegt bzw. durch diese abgeschirmt werden, wird sowohl die galvanische, als auch die durch elektrische und magnetische Felder in Leitungen erzeugte Einkopplung stark vermindert. Somit liefern die Cable-Management- Systeme einen passiven und daher nachhaltigen und sicheren Beitrag zur Verbesserung der EMV sowie zur Verminderung der Kopplung von der Quelle zur Senke.

Die Schirmwirkungen dieser Systeme können durch den Kopplungswiderstand und die Schirmdämpfung quantifiziert werden. Damit erhält der Planer die für das EMVEngineering wichtigen Engineering-Parameter von Kabeltrag-Systemen. […]

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